Du verwendest glatte Beläge mit Innennoppen (auch „inverted“ oder „Noppen-innen“). Beläge mit Schwamm und mit der glatten Oberfläche außen, dann haben diese Beläge typischerweise folgende Charakteristika:
- Sie erzeugen relativ viel Spin;
- Das Spielgefühl kann sich durch das Zusammenspiel mit dem Holz stark verändern (z. B. Rückmeldung, Katapult, Kontrolle etc.).
Deshalb ist die Wahl des passenden Holzes wichtig, damit du ein gutes Gleichgewicht aus Spin, Tempo und Kontrolle bekommst. Im Folgenden einige Faustregeln und konkrete Empfehlungen, worauf du bei einem Holz mit Innennoppenbelägen achten solltest.

Worauf achten beim Tischtennisschlägerholz?
- Härte & Steifigkeit (Hardness / Stiffness):
Ein mittelhartes bis hartes Holz unterstützt die Abgabe von Spin und Tempo. Zu weiche Hölzer absorbieren zu viel, und der Belag kann nicht voll arbeiten. - Anzahl der Furniere (Plys) und Aufbau:
Hölzer mit 5–7 Schichten sind üblich. Einige kombinieren harte Außenfurniere (für Härte) mit weichen oder elastischeren Innenlagen (für Flexibilität und Kontrolle). - Gewicht:
Nicht zu schwer, damit du auch bei schnellen, spinreichen Schlägen die Kontrolle behältst. Ein moderates Gewicht ist vorteilhaft, besonders wenn die Beläge selbst schon etwas schwer sind. - Kontrolle vs. Tempo (Throw Angle):
Holz sollte genug Kontrolle bieten, damit Rückschläge, Stopps und Kürzeschläge mit Spin präzise gelingen. Gleichzeitig soll es nicht die „Power“ komplett kappen, wenn du attackieren willst. - Holzsorte außen:
Außenfurniere aus härteren Hölzern (z. B. Nussbaum, Ahorn, Limba, Koto, evtl. mit Carbon oder anderen Fasern) geben Härte und guten Katapult. Außen weiche Hölzer (z. B. Fichte, Ayous) verbessern das Ballgefühl, sind aber tendenziell defensiver.
Welche Arten von Hölzern passen besonders gut?
Hier sind ein paar Typen. Kategorien, die bei Innennoppenbelägen oft besonders gut funktionieren:
Stil / Wunsch | Holztyp / Aufbau | Warum passt das gut? |
---|---|---|
Spin-orientierter Angriff (Topspin, Loop) | Hartes Offensivholz, 5–7 Ply, eventuell mit dünnen Carbon- oder Glasfaserlagen | Damit wird die Kraft vom Belag effizient übertragen, der Spin kommt besser zur Geltung. |
Modernes Allround-/Mix-Spiel | Allroundholz: mittelhartes Mittelteil, kontrollierbare Außenlagen, nicht übermäßig schneller Katapult | Du bekommst genügend Spin + Tempo, aber auch gutes Feedback und Sicherheit bei schnellen Ballwechseln. |
Defensiv mit Spin/Schnitt | Holz mit etwas weicherem Kern, evtl. etwas flexibler, nicht supersteif, etwas geringerem Tempo, aber guter Rückmeldung | Hier ist Kontrolle wichtiger als Speed; der Belag kann Spin und Effet liefern, das Holz unterstützt durch gutes „Dwell Time“ (Kontaktzeit). |
Ist Balsa-Schlägerholz empfehlenswert?
👉 Wenn du Kontrolle, Leichtigkeit und ein katapultfreudiges, gefühlvolles Spiel bevorzugst, ist Balsa eine ausgezeichnete Wahl.
👉 Wenn du hingegen extrem hart, kraftvoll oder direkt angreifen willst, ist ein klassisches oder carbonverstärktes Holz ohne Balsa meist die bessere Option.
🔍 Vorteile von Balsa-Holz
Vorteil | Bedeutung in der Praxis |
---|---|
Sehr leichtes Gewicht | Dein Schläger wiegt oft nur 65–80 g → reagiert schneller, ermüdet weniger. |
Starker Katapult bei aktiven Schlägen | Der Ball „springt“ bei energischem Schlag dynamisch raus → mehr Power bei geringem Krafteinsatz. |
Weiches, angenehmes Ballgefühl | Besonders im Kurzspiel oder bei Blocks spürst du den Ball länger am Schläger. |
Gute Kontrolle bei moderatem Tempo | Für Allround- und Materialspieler oft perfekt. |
Harmoniert gut mit Noppen/Anti | Weicher Kern unterstützt variable Schnittwechsel. |
⚠️ Nachteile & Grenzen
Nachteil | Wann das zum Problem wird |
---|---|
Empfindlich gegen Stöße / Druckstellen | Bei aggressivem Spiel oder wenn du den Schläger öfter ablegst → Holz kann beschädigt werden. |
Übertriebener Katapult bei weichen Belägen | Wenn du z. B. zwei weiche Tensorbeläge nimmst, wird das Setup „unkontrollierbar“. |
Nicht optimal für reinen Power-Angriff. | Balsa hat Grenzen in Härte und Stabilität → du verlierst an Präzision bei Vollgas-Topspins. |
Temperatur-/feuchtigkeitsanfällig | Balsa quillt leicht → also immer gut pflegen und lagern. |
🎯 Wann Balsa empfehlenswert ist
✅ Du spielst kontrolliert offensiv oder Allround.
Du willst Druck machen, aber mit Gefühl – Balsa unterstützt dein Timing.
✅ Du spielst mit Noppen- oder Anti-Belägen.
Der weiche Kern verstärkt den Dämpf-Effekt und verlängert die Ballkontaktzeit.
✅ Du suchst ein leichtes Setup.
Wenn dein Arm schnell ermüdet oder du Beweglichkeit brauchst → Balsa reduziert Gewicht drastisch.
✅ Du hast Probleme mit steifen Carbonhölzern.
Balsa bietet mehr Feedback und Kontrolle, was für viele Umsteiger angenehm ist.
🚫 Wann Balsa weniger empfehlenswert ist
❌ Du bist reiner Topspin-/Power-Spieler (z. B. Tenergy + harter Carbon-Schläger-Typ).
→ Hier fehlen dir die nötige Durchschlagskraft und Präzision bei extrem schnellen Ballwechseln.
❌ Du bevorzugst ein sehr direktes, knackiges Gefühl.
→ Balsa fühlt sich oft etwas „federnd“ an. Manche Spieler empfinden das als „zu weich“.
❌ Du spielst häufig in feuchten Hallen oder outdoor.
→ Balsa kann aufquellen, wenn nicht perfekt versiegelt.
💡 Empfehlung nach Spielstil
Spielstil | Empfehlung | Beispielholz |
---|---|---|
Allround / kontrolliert offensiv | Sehr empfehlenswert | Tibhar Balsa Allround 50, Victas Balsa 5.5 |
Offensiv mit Spin/Tempo | Teilweise empfehlenswert (wenn Faserverstärkung vorhanden). | Gewo Balsa Carbon 375, Butterfly Balsa Carbo X5 |
Defensiv-/Materialspieler | Sehr empfehlenswert | Tibhar Balsa Def 25, Sauer & Tröger Kasalla |
Reiner Power-Angriff | Weniger empfehlenswert | besser: Carbonholz ohne Balsa (z. B. Butterfly Viscaria |
💬 Praxismeinung von Spielern
- 🎯 „Ich habe vom klassischen Allroundholz auf Balsa gewechselt – sofort spürbar leichter, viel mehr Gefühl bei Block und Konter.“
- ⚡ „Für meine Noppen-Rückhand ist das Balsa perfekt – der Ball taucht besser ab, Gegner macht mehr Fehler.“
- 🚫 „Beim harten Topspin-Spiel auf Tenergy war es mir zu schwammig – ich bin zurück zu einem Vollholz.“
🧾 Preis-Leistungs-Tipp
Für Einsteiger & Umsteiger ist das Victas Balsa 5.5 (ca. 55 €) ein sehr gutes Einstiegsmodell:
- leicht (ca. 72 g)
- gute Kontrolle
- harmoniert mit vielen Belägen
🔚 Fazit
👉 Balsa-Schlägerholz ist empfehlenswert,
Wenn du ein leichtes, kontrolliertes und spinfreundliches Spielgefühl suchst.
❌ Nicht ideal, wenn du auf maximale Power, sehr harte Schläge oder Carbon-Präzision setzt.
Kurz gesagt:
Balsa = Gefühl, Kontrolle, Leichtigkeit.
Carbon = Härte, Präzision, Power.
Viele Spieler profitieren davon, zumindest einmal ein Balsa-Holz zu testen – besonders, wenn sie ausbalanciertes, variables Tischtennis spielen.
Beim Diskutieren über Tischtennisschlägerholz fällt oft der Begriff des Materials. Besonders relevant sind hier die Eigenschaften von Balsa-Holz und dessen Verwendung in verschiedenen Schlägerkonstruktionen. Wenn du dich für die Technik des Spins interessierst, könnte auch der Artikel über Spin im Sport von Interesse sein. Zudem ist der Vergleich zwischen Carbon und anderen Materialien ein wichtiges Thema, das oft bei der Auswahl des richtigen Schlägers zur Sprache kommt.