Einleitung: Die stille Krise
2025 kämpfen immer mehr Menschen mit einem Phänomen, das kaum sichtbar, aber stark spürbar ist: anhaltende Erschöpfung. Diese entsteht durch die Kombination von Long COVID – den langfristigen Folgen einer Corona-Infektion – und digitaler Überlastung, also dem ständigen Druck durch Smartphones, E-Mails und Social Media. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft digitale Überforderung inzwischen als ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko ein. Doch was bedeutet das wirklich für den Alltag?

Long COVID: Mehr als nur Müdigkeit
Long COVID ist kein vorübergehender Zustand. Menschen berichten, dass sie auch Monate nach der Infektion noch anhaltende Müdigkeit, Gedächtnislücken und Konzentrationsprobleme erleben. Beispiele aus der Praxis:
- Anna, 32, Marketingmanagerin: Nach einer milden COVID-19-Erkrankung fühlt sie sich drei Monate später immer noch zu erschöpft, um nach der Arbeit Sport zu treiben. Schon einfache Aufgaben wie E-Mails beantworten fallen ihr schwer.
- Markus, 45, Lehrer: Er vergisst während des Unterrichts wiederholt Dinge, die er normalerweise im Schlaf erledigen würde. Das beeinträchtigt nicht nur seine Arbeit, sondern auch sein Selbstbewusstsein.
Diese Symptome zeigen: Long COVID ist keine Modeerscheinung, sondern eine ernsthafte Belastung für Körper und Geist.
Digitale Überlastung: die ständige Erreichbarkeit
Neben Long COVID verstärkt die digitale Welt die Erschöpfung. Ständige Benachrichtigungen, E-Mail-Flut und der Druck, jederzeit erreichbar zu sein, führen zu Technostress. Typische Beispiele:
- Nina, 28, Projektmanagerin: Sie überprüft ihr Smartphone noch im Bett und beim Abendessen, kann aber nicht abschalten. Einschlafen fällt schwer, und sie wacht nachts wiederholt auf, um Nachrichten zu prüfen.
- Tom, 38, Freelancer: Er arbeitet von zu Hause aus, doch die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt. Dauerndes Multitasking am Laptop verursacht Kopfschmerzen und innere Unruhe.
Diese digitale Dauerbelastung verstärkt die Symptome von Long COVID und führt oft zu einem Teufelskreis aus Stress, Müdigkeit und Unzufriedenheit.
Das Zusammenspiel: Long COVID trifft auf digitale Überlastung
Wer bereits durch Long COVID geschwächt ist, reagiert besonders empfindlich auf digitale Reize. Studien und Beobachtungen zeigen:
- Menschen mit Fatigue berichten von intensiver Reizüberflutung durch Apps und Nachrichten.
- Die ständige Informationsaufnahme verstärkt den Brain Fog und erschwert kognitive Aufgaben.
- Berufliche und private digitale Anforderungen kollidieren, wodurch Stress und Schlafprobleme zunehmen.
Kritisches Beispiel: In einem Berliner Start-up meldete die Hälfte der Mitarbeitenden Long-COVID-Symptome, kombiniert mit digitalem Dauerstress. Viele gaben an, sie könnten ihre Aufgaben nur noch eingeschränkt erfüllen, obwohl sie formal gesundgeschrieben waren.
WHO: Digitale Überlastung als Gesundheitsrisiko
Die WHO erkennt digitale Überforderung als gesundheitsrelevantes Risiko an. Das bedeutet: Nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Folgen werden ernst genommen. Experten warnen, dass chronische digitale Erschöpfung ähnlich schädlich sein kann wie andere Stressfaktoren, z. B. Schichtarbeit oder andauernde Überstunden.
Kritische Beispiele aus der Praxis
- Fernunterricht und Bildschirmarbeit: Kinder und Jugendliche verbringen täglich bis zu 8 Stunden vor Bildschirmen. Lehrkräfte berichten von Konzentrationsproblemen, Kopfschmerzen und ständiger Müdigkeit.
- Homeoffice: Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten oft länger als im Büro. Meetings, E-Mails und ständige Chat-Nachrichten verhindern echte Pausen.
- Social Media und Vergleichsdruck: Besonders junge Menschen leiden unter permanentem Vergleich und dem Druck, online präsent zu sein. Das führt zu Angstzuständen, Schlafstörungen und Erschöpfung.
Was hilft wirklich?
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, braucht es praktische Strategien, die Alltag, digitale Nutzung und Gesundheit berücksichtigen:
- Digitale Pausen einplanen: Apps bewusst nur zu bestimmten Zeiten nutzen, Smartphone außerhalb des Schlafzimmers lagern.
- Feste Arbeitszeiten: Klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ziehen, Pausen aktiv einplanen.
- Achtsamkeit und Meditation: Kurze Übungen helfen, Geist und Körper zu entspannen.
- Sanfte Bewegung: Spaziergänge, Yoga oder leichtes Krafttraining fördern die Erholung.
- Professionelle Hilfe: Ärztinnen, Psychotherapeutinnen oder Long-COVID-Spezialkliniken können gezielt unterstützen.
Kritischer Hinweis: Manche Selbsthilfeansätze, wie digitale Detox-Challenges oder Apps zur Stressreduktion, helfen nur kurzfristig. Ohne begleitende Struktur und professionelle Beratung bleiben die Symptome oft bestehen.
Fazit: Ein bewusster Umgang ist der Schlüssel.
Erschöpfung durch Long COVID und digitale Überlastung ist 2025 eine weit verbreitete, aber oft unterschätzte Gesundheitskrise. Wer die Zusammenhänge versteht und bewusst handelt, kann den Teufelskreis durchbrechen: digitale Grenzen setzen, Achtsamkeit üben und sich professionelle Unterstützung holen. Nur so lassen sich Körper und Geist langfristig schützen.
In Anbetracht der Herausforderungen, die durch Long COVID und digitale Überlastung entstehen, könnten Sie sich auch für die Auswirkungen von Stress auf die psychische Gesundheit interessieren. Darüber hinaus ist die Achtsamkeit eine hilfreiche Praxis, um mit den täglichen Belastungen umzugehen. Wenn es um die digitale Welt geht, könnte auch ein Blick auf die Prinzipien der Medienkompetenz von Nutzen sein, um bewusster und gesünder mit digitalen Inhalten umzugehen.