„Flick“-Technik im Tischtennis

Die Flick-Technik ist ein aggressiver Angriffsschlag, der hauptsächlich bei kurzen Bällen eingesetzt wird, die nahe am Netz aufkommen und für einen Topspin oder Schuss zu kurz oder zu flach wären. Ihr Hauptzweck ist es, die Initiative im Ballwechsel zu übernehmen und den Gegner unter Druck zu setzen.

Tischtennisspieler zeigt Backhand Flick Technik mit hohem Ellbogen beim Match in der Halle.

1. Grundprinzipien des Flick

  • Ziel: Den Ball über dem Tisch aggressiv angreifen, um den Gegner zu überraschen und ihm keine leichte Angriffsoption zu geben.
  • Wann anwenden: Bei kurzen Bällen (Aufschlägen oder Schupfbällen), die, wenn man sie nicht spielt, zweimal auf der eigenen Tischhälfte aufspringen würden. Oft gegen Unterschnitt oder leere Bälle.
  • Charakteristik: Eine schnelle, kompakte Bewegung, die hauptsächlich aus dem Unterarm und Handgelenk kommt, um Spin und Geschwindigkeit zu erzeugen.

2. Vorhand-Flick

Der Vorhand-Flick wird auf kurze Bälle auf der Vorhandseite oder in der Mitte des Tisches angewendet.

A. Vorbereitung (Ausholphase):

  1. Positionierung: Gehen Sie nah an den Tisch heran und treten Sie mit Ihrem „Spielfuß“ (rechter Fuß für Rechtshänder) unter den Tisch, um optimal zum Ball zu stehen.
  2. Körperhaltung: Bleiben Sie tief mit gebeugten Knien und lehnen Sie sich leicht nach vorne, sodass Ihr Kopf und Körper nahe am Ball sind. Das Gewicht liegt auf dem Spielfuß.
  3. Schlägerhaltung: Der Arm ist leicht angewinkelt. Der Schläger wird vor dem Körper gehalten, mit einem kleinen Rückschwung. Das Schlägerblatt ist je nach Schnitt des ankommenden Balles leicht geöffnet (bei Unterschnitt) oder leicht geschlossen (bei Seiten- oder Überschnitt). tischtennis-pur.de+1

B. Ausführung (Treffphase):

  1. Balltreffpunkt: Treffen Sie den Ball am höchsten Punkt seines Aufspringens. Dies erleichtert den Angriff.
  2. Bewegung: Die Bewegung erfolgt über dem Tisch von hinten nach vorne. Nutzen Sie dabei eine schnelle Bewegung aus dem Unterarm und einen starken Handgelenkeinsatz. tischtennis-pur.de
  3. Schlägerblatt: Das Schlägerblatt wird im Treffmoment leicht geschlossen, um Topspin zu erzeugen. tischtennis-pur.de
  4. Körpereinsatz: Die rechte Schulter und Hüfte bewegen sich ebenfalls nach vorne, um die Schlagkraft zu unterstützen. tischtennis-pur.de

C. Ausschwung und Rückkehr:

  1. Ausschwung: Der Schläger folgt dem Ball in Richtung Netz und geht leicht nach oben. tischtennis-pur.de+1
  2. Rückkehr: Gehen Sie schnell mit Ihrem Spielfuß zurück und kehren Sie in eine neutrale Bereitschaftsposition zurück, um für den nächsten Ball bereit zu sein. reddit.com +1

3. Rückhand-Flick

Der Rückhand-Flick wird auf kurze Bälle auf der Rückhandseite oder in der Mitte des Tisches angewendet. Er gilt oft als leichter aggressiv zu spielen als der Vorhand-Flick, insbesondere durch die Handgelenksvorspannung. mytischtennis.de

A. Vorbereitung (Ausholphase):

  1. Positionierung: Auch hier nah an den Tisch treten und eine stabile Grundposition einnehmen. Das Gewicht sollte auf den Fußballen liegen, nicht auf dem hinteren Fuß. youtube.com
  2. Schlägerhaltung: Die Schlaghand befindet sich vor der Körpermitte. Der Schläger ist eine Verlängerung des Unterarms, der Winkel zwischen Ober- und Unterarm beträgt ca. 90°, der Ellenbogen ist frei vor dem Körper. Handgelenk und Unterarm sind locker und vorgespannt. Das Schlägerblatt ist leicht geöffnet (bei Unterschnitt) oder geschlossen (bei Seiten- oder Überschnitt). tischtennis-pur.de
  3. Oberkörper: Der Oberkörper sollte über dem Tisch sein, um Kontrolle über den Ball zu haben. youtube.com

B. Ausführung (Treffphase):

  1. Balltreffpunkt: Treffen Sie den Ball am höchsten Punkt seiner Flugbahn. tischtennis-pur.de
  2. Bewegung: Die Bewegung erfolgt mit viel Unterarm- und Handgelenkeinsatz in Richtung Netz.
  3. Schlägerblatt: Das Schlägerblatt ist im Treffmoment leicht geschlossen. tischtennis-pur.de
  4. Bananen-Flick (spezielle Variante): Bei dieser beliebten Variante wird der Schläger nach unten gehalten und das Handgelenk nach oben geschwungen, sodass es am Ende zur Decke zeigt. Für Rechtshänder wird der Ball auf seiner linken Seite berührt, um Auftrieb und eine gebogene Flugkurve zu erzeugen. tt-test.de
  5. Erdbeer-Flick (spezielle Variante): Das Gegenteil des Bananen-Flicks. Der Schläger wird ebenfalls nach unten gerichtet, aber der Ball wird auf der rechten Seite berührt, um eine andere Flugkurve zu erzeugen. tt-test.de

C. Ausschwung und Rückkehr:

  1. Ausschwung: Die Bewegung endet mit leicht geschlossenem Schlägerblatt, der Schläger zeigt in Richtung Netz.
  2. Rückkehr: Schnell in die neutrale Position zurückkehren, um für den nächsten Ball bereit zu sein. Dies ist besonders wichtig, wenn der Flick aus der Mitte oder der Vorhandseite gespielt wurde, um die weite Rückhand abzudecken. tt-test.de+1

4. Anwendung und Taktik des Flick

Der Flick ist ein entscheidendes Element im modernen Tischtennis, um kurze Bälle aggressiv zu beantworten und das Spiel zu diktieren.

  • Initiative gewinnen: Statt den Ball passiv zurückzuschupfen, ermöglicht der Flick einen aktiven Angriff und verhindert, dass der Gegner seinen eigenen Angriffsaufbau starten kann. reddit.com
  • Druck aufbauen: Ein gut platzierter und schneller Flick kann die Zeit des Gegners für sinnvolle Platzierungsmöglichkeiten verkürzen und ihn unter Druck setzen. mytischtennis.de
  • Überraschungseffekt: Besonders der Erdbeer-Flick kann den Gegner überraschen, da er eine unerwartete Flugkurve hat.
  • Gegen Unterschnitt: Der Flick ist eine hervorragende Antwort auf kurze Unterschnitt-Aufschläge, da er den Ball mit Topspin über das Netz bringt und den Schnitt des Gegners neutralisiert oder sogar umkehrt.
  • Direkter Punktgewinn: Harte Flicks, insbesondere der Vorhand-Flick, können direkt zu einem Punktgewinn führen, da sie schnell und ohne viel Rotation kommen können, was dem Gegner die Reaktion erschwert. mytischtennis.de
  • Vorbereitung für den nächsten Schlag: Auch wenn der Flick nicht direkt zum Punkt führt, kann er den Gegner in eine schwierige Position bringen und den Weg für einen leichteren Topspin oder Schuss im nächsten Ballwechsel ebnen.
  • Anpassung an den Ball: Je nach Schnitt und Höhe des ankommenden Balles müssen der Winkel des Schlägerblattes und die Intensität des Handgelenkeinsatzes angepasst werden.
  • Übung macht den Meister: Der Flick ist ein technisch anspruchsvoller Schlag, der präzises Timing und viel Übung erfordert. Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Durch das Beherrschen des Flicks können Sie Ihr Tischtennisspiel deutlich variabler und aggressiver gestalten.

Tischtennis Leonding | „Flick“-Technik im Tischtennis
Facebook
Tischtennis Leonding | „Flick“-Technik im Tischtennis