Durchblutungsstörungen betreffen viele Menschen – oft unbemerkt. Kalte Hände und Füße, Kribbeln in den Gliedmaßen, Schwindel oder Konzentrationsprobleme können erste Anzeichen sein. Auch ernstere Erkrankungen wie Arteriosklerose oder chronisch venöse Insuffizienz können dahinterstecken. Neben schulmedizinischen Therapien bieten auch Naturheilmittel eine wertvolle Unterstützung. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche pflanzlichen Mittel und Hausmittel die Durchblutung fördern, wie sie wirken und wie du sie richtig anwendest.

Was sind Durchblutungsstörungen?
Bei einer Durchblutungsstörung wird das Gewebe nicht ausreichend mit Blut – und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen – versorgt. Die Ursachen können vielfältig sein: Bewegungsmangel, Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes gehören zu den häufigsten Auslösern. Aber auch altersbedingte Gefäßveränderungen oder Stress spielen eine Rolle.
Die Naturheilkunde bietet eine ganze Reihe von Mitteln, die auf sanfte Weise die Durchblutung anregen, die Gefäße stärken und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern.
1. Ginkgo biloba – für die Mikrozirkulation im Gehirn
Ginkgo ist eines der am besten erforschten Heilmittel bei Durchblutungsstörungen, insbesondere im Bereich des Gehirns. Die Wirkstoffe der Ginkgo-Blätter verbessern die Mikrozirkulation, fördern die Durchblutung der Kapillaren und wirken zellschützend.
✅ Anwendung:
- Als Tee: 1-2 Teelöffel getrocknete Ginkgo-Blätter mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2-3 Tassen täglich.
- Als Extrakt: in standardisierter Form (z. B. Tabletten mit EGb 761). Wichtig: täglich einnehmen und mindestens 4-6 Wochen konsequent anwenden.
Beispiel aus dem Alltag:
Eine ältere Frau mit Gedächtnisproblemen nimmt täglich Ginkgo-Tabletten ein und bemerkt nach 2 Monaten bessere Konzentration und weniger Schwindel beim Aufstehen.
2. Weißdorn – Stärkung für Herz und Kreislauf
Weißdorn stärkt die Pumpleistung des Herzens und verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße. Besonders bei altersbedingten Herz-Kreislauf-Beschwerden oder leichtem Bluthochdruck ist Weißdorn ein Klassiker der europäischen Heilpflanzenkunde.
✅ Anwendung:
- Weißdorntee: 1 TL Weißdornblüten mit Blättern auf eine Tasse, 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich.
- Tinktur oder Kapseln: ideal für eine längere Anwendung, z. B. über mehrere Monate.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein 65-jähriger Mann mit leichtem Bluthochdruck trinkt täglich Weißdorntee und nutzt eine Weißdorn-Tinktur – sein Ruhepuls stabilisiert sich, die körperliche Belastbarkeit verbessert sich.
3. Knoblauch – Gefäßschutz mit Tradition
Knoblauch wirkt gefäßerweiternd, blutdrucksenkend und blutverdünnend. Er hilft, Ablagerungen in den Arterien zu reduzieren (Plaque-Bildung), und verbessert die Elastizität der Gefäße. Auch in der Vorbeugung von Arteriosklerose spielt er eine Rolle.
✅ Anwendung:
- Frischzehen roh essen: 1-2 kleine Zehen täglich, z. B. fein gehackt auf Brot oder im Salat.
- Knoblauchöl oder -extrakt: ideal für Menschen, die den Geschmack nicht mögen.
Beispiel aus dem Alltag:
Eine Frau mittleren Alters ersetzt ihr Salatdressing durch ein selbstgemachtes Knoblauchöl – sie profitiert nicht nur geschmacklich, sondern auch durch wärmere Hände und besseren Blutdruck.
4. Cayennepfeffer (Capsaicin) – Wärme von innen und außen
Capsaicin, der scharfe Wirkstoff im Cayennepfeffer, regt die Durchblutung kräftig an – sowohl bei innerlicher als auch äußerlicher Anwendung. Er fördert die Durchblutung der Haut und Muskulatur und kann Kälteempfindlichkeit lindern.
✅ Anwendung:
- Als Gewürz: In kleinen Mengen regelmäßig in die Ernährung einbauen (z. B. in Suppen, Eintöpfe, Smoothies).
- Salbe mit Capsaicin: Äußerlich bei kalten Füßen oder Muskelschmerzen einmassieren.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein sportlich aktiver Mann verwendet regelmäßig Cayenne-Salbe bei Muskelverspannungen und bemerkt, dass seine Füße im Winter deutlich wärmer bleiben.
5. Rosskastanie – für die Beinvenen
Rosskastaniensamen enthalten Aescin, das die Venenwände stärkt, Schwellungen reduziert und den venösen Rückfluss verbessert. Besonders hilfreich bei schweren Beinen, Krampfadern oder Besenreisern.
✅ Anwendung:
- Gel oder Creme mit Rosskastanienextrakt: zweimal täglich auf die Beine auftragen, immer von unten nach oben einmassieren.
- Kapseln/Tabletten: Besonders bei chronischer Venenschwäche empfehlenswert.
Beispiel aus dem Alltag:
Eine Verkäuferin, die viel steht, nutzt täglich Rosskastanien-Gel – ihre Beine fühlen sich abends weniger geschwollen und schmerzhaft an.
6. Ingwer – aktiviert Kreislauf und Stoffwechsel
Ingwer wirkt durchblutungsfördernd und wärmend und unterstützt die Blutgefäßfunktion. Er verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und wirkt mild blutverdünnend.
✅ Anwendung:
- Frischer Ingwertee: 2-3 Scheiben Ingwer mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen.
- In der Küche: Als Zutat in Currys, Suppen oder Smoothies verwenden.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Student trinkt morgens statt Kaffee einen starken Ingwertee und berichtet von besserer Konzentration und wacherem Geist – ohne Herzrasen.
7. Rosmarin – Anregung für Kreislauf und Geist
Rosmarin hat eine anregende Wirkung auf den Kreislauf, steigert die Durchblutung von Haut und Gehirn und hilft bei niedrigem Blutdruck.
✅ Anwendung:
- Rosmarintee: 1 TL getrockneten Rosmarin mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Max. 2 Tassen täglich.
- Rosmarinöl-Massage: Verdünnt mit Trägeröl auf Schläfen oder Nacken bei Müdigkeit auftragen.
Beispiel aus dem Alltag:
Eine Lehrerin mit chronischer Morgenmüdigkeit nutzt Rosmarinöl zur Selbstmassage und merkt, dass sie sich konzentrierter fühlt und seltener Kopfschmerzen hat.
Ergänzende Hausmittel bei Durchblutungsstörungen
Neben pflanzlichen Heilmitteln gibt es auch einfache Hausmittel, die die Durchblutung fördern:
🚿 Wechselduschen
Abwechselnd warm und kalt duschen, stets mit kaltem Wasser abschließen. Regt die Gefäße an, trainiert die Reaktionsfähigkeit der Blutgefäße.
💧 Kneipp-Anwendungen
Wassertreten, Armbäder oder kalte Güsse – bewährte Methoden zur Kreislaufanregung.
🧴 Trockenbürsten
Mit einer Naturbürste täglich die Haut von den Füßen zum Herzen hin bürsten – stimuliert Lymphe und Durchblutung.
🚶 Bewegung
Regelmäßiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen sind die besten natürlichen „Durchblutungsmittel“. Schon 30 Minuten täglich können viel bewirken.
Was sagt die Wissenschaft?
Viele der genannten Mittel – insbesondere Ginkgo, Weißdorn und Knoblauch – sind wissenschaftlich gut untersucht. Klinische Studien bestätigen ihre Wirkung auf Gefäße, Herz-Kreislauf-System und Gehirndurchblutung. Wichtig: Die volle Wirkung zeigt sich oft erst nach mehrwöchiger, konsequenter Anwendung.
Wann zum Arzt?
Naturheilmittel können viel bewirken – aber nicht alles. Bei folgenden Symptomen solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen:
- Plötzlicher Schmerz in Armen oder Beinen
- Blasse oder bläuliche Hautstellen
- Taubheitsgefühle
- Offene Stellen an Beinen oder Füßen
Naturheilmittel sind eine ergänzende Therapie, aber kein Ersatz für eine medizinische Diagnose oder Notfallversorgung.
Fazit: Sanfte Hilfe aus der Natur
Durchblutungsstörungen lassen sich oft gut mit natürlichen Mitteln begleiten. Ob Ginkgo für den Kopf, Rosskastanie für die Beine oder Knoblauch für die Arterien – die Natur bietet eine beeindruckende Palette wirksamer Helfer. In Kombination mit Bewegung, ausgewogener Ernährung und einfachen Hausmitteln kannst du deine Gefäße stärken und die Durchblutung aktiv unterstützen.
📌 Extra: Deine Checkliste -die Top 5 Naturmittel für bessere Durchblutung
Heilmittel | Wirkung | Anwendung |
---|---|---|
Ginkgo biloba | Gehirndurchblutung | Tee, Extrakt (täglich) |
Weißdorn | Herzleistung, Kreislauf | Tee, Tinktur |
Knoblauch | Blutdruck, Gefäßschutz | Frisch oder als Extrakt |
Rosskastanie | Venenstärkung | Creme, Kapseln |
Cayennepfeffer | Wärme, Mikrozirkulation | Gewürz, Salbe |
Wenn du mehr über die Vorteile von Ginkgo erfahren möchtest, ist das sicher interessant. Auch könnten die verschiedenen Anwendungen von Cayennepfeffer und seine Wirkung auf die Durchblutung für dich von Interesse sein. Zudem ist es spannend, mehr über die Wirkung von Ingwer auf den Körper zu erfahren.