Tischtennis Blocken: Technik, Anwendung und Tipps

Einleitung

Das Blocken ist eine der fundamentalen Techniken im Tischtennis und dient als defensive Antwort auf Angriffsschläge des Gegners, insbesondere auf Topspins. Ein gut ausgeführter Block kann nicht nur den gegnerischen Angriff neutralisieren, sondern auch den Ballwechsel zu eigenen Gunsten wenden. Diese Anleitung erklärt die Grundlagen des Blockens, die spezifischen Techniken für Vorhand- und Rückhand-Block, die taktische Anwendung und gibt nützliche Tipps zur Verbesserung.


Grundlagen des Blockens im Tischtennis

Bevor wir uns den spezifischen Blocktechniken widmen, ist es wichtig, die allgemeinen Prinzipien zu verstehen, die für alle Blockvarianten gelten.

Was ist Blocken?

Blocken ist eine Schlagtechnik, bei der der ankommende Ball, meist ein Topspin, früh nach dem Aufsprung auf der eigenen Tischhälfte mit einer kurzen, kontrollierten Bewegung zurückgespielt wird. Ziel ist es, die Geschwindigkeit und Rotation des gegnerischen Schlages zu nutzen und den Ball präzise zu platzieren.

Wann wird geblockt?

Der Block kommt typischerweise in folgenden Situationen zum Einsatz:

•Zeitmangel: Wenn nicht genügend Zeit für einen eigenen Angriffsschlag (z.B. Gegentopspin) vorhanden ist.

•Positionierung: Wenn man nah am Tisch steht und den Gegner unter Druck setzen möchte, indem man ihm wenig Reaktionszeit lässt.

•Taktische Variante: Um den Rhythmus des Gegners zu stören oder ihn zu Fehlern zu zwingen.

Laut Tischtennis-World.de wird der Block am Tisch ausgeführt und zwingt den Gegner, ebenfalls am Tisch zu bleiben. Ein Block sollte idealerweise direkt nach dem Aufkommen des Balls erfolgen [1].

Grundstellung und Körperhaltung

Eine stabile und flexible Grundstellung ist die Basis für effektives Blocken. Die Seite tischtennis.de beschreibt die Grundstellung wie folgt [2]:

•Beinstellung: Die Füße stehen etwas mehr als schulterbreit auseinander, die Fußspitzen zeigen Richtung Tisch.

•Knie: Die Knie sind gebeugt.

•Gewichtsverteilung: Das Körpergewicht ist überwiegend auf die Fußballen verlagert und gleichmäßig auf beide Füße verteilt.

•Oberkörper: Die Hüfte ist leicht gebeugt, sodass sich der Oberkörper leicht nach vorne neigt.

•Schlägerhaltung: Der Schläger wird etwa in Tischhöhe im Bereich der Tischmitte vor dem Körper gehalten. Ober- und Unterarm bilden dabei idealerweise einen rechten Winkel.

Grundstellung im Tischtennis

Abbildung 1: Grundstellung im Tischtennis (Quelle: tischtennis.de)

Balltreffpunkt

Der Balltreffpunkt ist entscheidend für die Qualität des Blocks. Laut tischtennis.de wird der Block in der steigenden Phase des Balles gespielt [2]. Das bedeutet, der Ball wird getroffen, kurz nachdem er auf der eigenen Tischhälfte aufgesprungen ist und sich noch nach oben bewegt. Ein früher Balltreffpunkt ermöglicht es, das Tempo des Gegners mitzunehmen und den Ball flach und schnell zurückzuspielen, was die Kontrolle erhöht [2].

Ballflugphasen und Treffpunkt

Abbildung 2: Ballflugphasen und idealer Treffpunkt beim Block (Quelle: tischtennis.de)


Detaillierte Ballflugphasen

Abbildung 3: Detaillierte Darstellung der Ballflugphasen (Quelle: TT Helden, YouTube)

Schlägerblattstellung

Die Stellung des Schlägerblatts muss an die Rotation und Geschwindigkeit des ankommenden Balles angepasst werden. Tischtennis-World.de erklärt, dass man den Schläger „nach Gefühl in der Schräge“ halten soll. Bei einem starken Topspin mit viel Effet sollte der Schläger eher geschlossen gehalten werden, um zu verhindern, dass der Ball unkontrolliert in die Höhe springt. Gegen einen leichteren Topspin kann der Ball auch mit einem leicht geöffneten Schlägerblatt geblockt werden [1].

Schlägerhaltung Vorhand und Rückhand

Abbildung 4: Schlägerhaltung für Vorhand und Rückhand (Quelle: tischtennis.de)

Die Seite tischtennis.de ergänzt, dass die Schlägerblattstellung von der Geschwindigkeit, Rotation und Platzierung des ankommenden Balles sowie vom beabsichtigten eigenen Schlag abhängt [2].

Bewegungsausführung

Die Blockbewegung ist kurz und kompakt. Es wird keine ausladende Ausholbewegung gemacht. Stattdessen wird der Schläger dem Ball eher entgegengehalten. Tischtennis-World.de betont: „Halten Sie den Schläger dabei einfach nur dagegen führen Sie keine großartige Bewegung aus, da dies eher einen Schuss ähneln würde“ [1]. Der Fokus liegt auf Kontrolle und Präzision, nicht auf maximaler Geschwindigkeit.

Der Vorhand-Block

Der Vorhand-Block ist eine wichtige Technik, die oft als Übergang zwischen passiver Verteidigung und aktivem Angriff dient. Er wird hauptsächlich als Antwort auf Topspins in die Vorhandseite gespielt.

Technische Ausführung des Vorhand-Blocks

Die Technik des Vorhand-Blocks basiert auf den Prinzipien des Vorhand-Konters, ist aber speziell auf die Neutralisierung von Topspins ausgerichtet. Konterball.de beschreibt den Vorhand-Konter als „eine Schlagtechnik um einen kontrollierten, meist moderat schnellen Ball zu spielen“ [3]. Der Ball wird beim Vorhand-Block anders als beim Topspin relativ frontal getroffen und enthält wenig Spin (Vorwärtsrotation).

Vorhand Block Technik

Abbildung 5: Vorhand Block Technik (Quelle: YouTube)

Fußstellung beim Vorhand-Block

Die korrekte Fußstellung ist fundamental für einen erfolgreichen Vorhand-Block. Konterball.de empfiehlt folgende Positionierung [3]:

•Grundstellung: Die Knie sollten angewinkelt sein, um explosive und schnelle Bewegungen zu ermöglichen.

•Gewichtsverteilung: Das Gewicht sollte auf die Fußballen verlagert werden, um schnellen Kontakt zum Boden zu ermöglichen und bei Positionswechseln reaktionsschnell zu sein.

•Abstand zum Tisch: Etwa 1,5 bis 2 Schlägerlängen von der Platte entfernt positionieren, um eine gute Ausgangsposition zu haben.

•Körperhaltung: Der Körper sollte nach vorne gebeugt sein, um den Tischtennisball besser kontrollieren zu können.

•Seitliche Öffnung: Für einen Vorhandball sollte man sich etwas mit der Vorhandseite geöffnet zum Tisch stellen, um unnötige Hüftdrehungen zu vermeiden.

Armbewegung und Schlägerhaltung

Die Armbewegung beim Vorhand-Block ist kompakt und kontrolliert. Konterball.de beschreibt die Bewegung folgendermaßen [3]:

•Startposition: Die Armbewegung startet mit dem Schläger rechts neben der Hüfte.

•Bewegungsrichtung: Der Schläger wird bis zur Stirn hochgeführt.

•Unterarmeinsatz: Wichtig ist, den Unterarm mit einzusetzen, um dem Ball das gewünschte Tempo mitzugeben.

•Schulterdrehung: Eine leichte Schulterdrehung wird ausgeführt, um mehr Tempo in das Spiel zu bringen.

•Flüssigkeit: Die gesamte Bewegung sollte zu einer flüssigen Bewegung verschmelzen.

Schlägerblattstellung beim Vorhand-Block

Die Schlägerblattstellung ist entscheidend für die Kontrolle des Blocks. Konterball.de gibt folgende Orientierung [3]:

•Grundstellung: Die Spitze des Tischtennisschlägers sollte, wenn man eine Uhr betrachtet, etwa auf 1 Uhr zeigen.

•Neigung: Der Schläger sollte etwa 30 Grad zur Vertikalachse geneigt sein.

•Anpassung: Diese Grundstellung muss je nach dem vom Gegner gespielten Ball angepasst werden.

Anwendung und taktische Überlegungen

Der Vorhand-Block dient verschiedenen taktischen Zwecken:

•Erste Schlagtechnik: Konterball.de bezeichnet ihn als „erste Schlagtechnik für Anfänger“ und als „Fundament für alle anderen Schlagtechniken“ [3].

•Warmspielen: Er wird hauptsächlich für das Warmspielen und für langsamere Übungen genutzt.

•Ballgefühl: Das moderate Tempo ist optimal, um ein Gefühl für den Ball und Schläger zu bekommen.

•Ballwechsel: Da es kein sehr anspruchsvoller Schlag ist, ermöglicht er viele Ballwechsel, was natürlich wichtig ist, um sich aufzuwärmen.

Häufige Fehler beim Vorhand-Block

Obwohl der Vorhand-Block als Grundschlag gilt, gibt es typische Fehlerquellen:

•Zu große Ausholbewegung: Viele Spieler holen zu weit aus, was Zeit kostet und das moderne, schnelle Tischtennis erschwert.

•Falsche Körperposition: Eine zu aufrechte Haltung oder falsche Gewichtsverteilung kann die Ballkontrolle beeinträchtigen.

•Unpassende Schlägerstellung: Eine nicht an die Ballrotation angepasste Schlägerblattstellung führt zu unkontrollierten Bällen.

•Zu späte Balltreffpunkt: Wird der Ball zu spät getroffen, geht die Kontrolle verloren und der Block wird ineffektiv.

Der Rückhand-Block

Der Rückhand-Block ist eine der wichtigsten Defensivtechniken im modernen Tischtennis und wird deutlich häufiger eingesetzt als der Vorhand-Block. Er kann sowohl passiv als auch aktiv gespielt werden und ist besonders effektiv gegen starke Topspins in die Rückhandseite.

Passiver vs. Aktiver Rückhand-Block

MyTischtennis.de unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Arten des Rückhand-Blocks [4]:

Passiver Block

Der passive Block ist der traditionelle Defensivschlag des Angriffsspielers, der unter großem Zeitdruck und mit minimalen Bewegungsamplituden eingesetzt wird. Er dient hauptsächlich dazu, den gegnerischen Angriff zu neutralisieren und den Ball sicher zurück auf den Tisch zu bringen.

Aktiver Rückhand-Spin-Block

Der aktive Rückhand-Spin-Block ist eine Weiterentwicklung des klassischen Blocks und ermöglicht es, das Spiel aktiv zu gestalten, anstatt nur passiv zu reagieren. MyTischtennis.de beschreibt ihn als einen Schlag mit „tangentialem Balltreffpunkt“, der fast ausschließlich auf der Rückhand-Seite gespielt wird und inzwischen ein fester Bestandteil des Tischtennis-Spiels ist [4].

Rückhand Block Technik

Abbildung 6: Rückhand Block Technik – Technikleitbild der Deutschen Tischtennis-Akademie (Quelle: YouTube)

Technische Merkmale des Rückhand-Spin-Blocks

MyTischtennis.de definiert die wesentlichen technischen Merkmale des aktiven Rückhand-Spin-Blocks [4]:

Balltreffpunkt und Timing

•Tangentialer Balltreffpunkt: Der ankommende Ball wird aktiv, also beschleunigt, zurückgespielt.

•Früher Treffpunkt: Der Balltreffpunkt erfolgt früh, in der aufsteigenden Phase des Balles.

•Aktive Beschleunigung: Im Gegensatz zum passiven Block wird der Ball nicht nur zurückgeleitet, sondern aktiv beschleunigt.

Bewegungsausführung

•Extrem kurze Ausholphase: Die Ausholbewegung erfolgt im Wesentlichen durch Handgelenkeinsatz und minimale Unterstützung aus dem Unterarm.

•Schläger über Tischniveau: Der Schläger bleibt während der gesamten Bewegung über dem Tischniveau.

•Kurzer Ausschwung: Analog zum Ausholen ist auch der Ausschwung extrem kurz, sodass man schnell in der Lage ist, den nächsten Ball zu spielen.

Körperhaltung

•Stabile Rumpfhaltung: Oberkörper und Rumpf bleiben stabil in tiefer Stellung.

•Kompakte Bewegung: Die gesamte Bewegung ist sehr kompakt und kontrolliert.

Rückhand Spinblock

Abbildung 7: Rückhand-Spin-Block in Aktion (Quelle: myTischtennis.de)

Übergang zwischen Spin-Block und Gegen-Topspin

MyTischtennis.de erklärt einen wichtigen taktischen Aspekt: „Je mehr Zeit man für einen Schlag hat, desto länger kann man ausholen. So erkennt man direkt, dass der Übergang zwischen Spin-Block und Gegen-Topspin fließend und/oder eine Definitionssache ist“ [4]. Dies bedeutet, dass der Spin-Block als Zwischenstufe zwischen passiver Verteidigung und aktivem Angriff fungiert.

Taktische Anwendung des Rückhand-Blocks

Spielidee und Zielsetzung

Das Hauptziel des Rückhand-Spin-Blocks ist es, „selbst wieder die aktive Rolle im Ballwechsel zu übernehmen“ [4]. Der Spieler versucht unter Zeitnot, einen aktiven Block mit tangentialem Treffpunkt und extrem kurzer Bewegung zu spielen.

Einsatzsituationen

Der Rückhand-Block wird typischerweise in folgenden Situationen eingesetzt:

•Hohe Topspins in die Rückhand: Wenn der Gegner mit hohem Tempo in die Rückhandseite angreift.

•Zeitdruck: Wenn nicht genügend Zeit für einen eigenen Topspin vorhanden ist.

•Platzierungsspiel: Um den Ball gezielt in verschiedene Bereiche des gegnerischen Tisches zu platzieren.

•Rhythmuswechsel: Um den Spielrhythmus zu variieren und den Gegner zu irritieren.

Spezifische Techniken für verschiedene Ballarten

Block gegen starken Topspin

Tischtennis-World.de gibt spezifische Anweisungen für den Block gegen verschiedene Topspinarten [1]:

•Starker Topspin mit viel Effet: Den Schläger eher geschlossen halten, da der Ball sonst unkontrolliert in die Höhe springt.

•Leichter Topspin: Den Ball mit einem leicht aufgeklappten Schläger blocken.

•Grundprinzip: „Je mehr Spin vom Belag in den Ball steckt, umso schwerer ist er zu kontrollieren“ [1].

Anpassung der Schlägerstellung

Die Schlägerstellung muss kontinuierlich an die Eigenschaften des ankommenden Balles angepasst werden:

•Rotation: Starke Topspin-Rotation erfordert eine geschlossenere Schlägerstellung.

•Geschwindigkeit: Schnelle Bälle benötigen eine stabilere, weniger aktive Bewegung.

•Platzierung: Je nach gewünschter Rückspielrichtung muss der Schlägerwinkel angepasst werden.

Trainingsmethoden für den Rückhand-Block

Grundlegende Übungen

Für das Erlernen des Rückhand-Blocks sind systematische Übungen wichtig:

•Einspielen: Beginnen Sie mit langsamen, kontrollierten Topspins und steigern Sie allmählich Geschwindigkeit und Rotation.

•Platzierungsübungen: Üben Sie das gezielte Platzieren der Blocks in verschiedene Tischbereiche.

•Rhythmuswechsel: Kombinieren Sie passive und aktive Blocks, um Flexibilität zu entwickeln.

Fortgeschrittene Trainingsformen

•Situationstraining: Simulieren Sie Spielsituationen mit unterschiedlichen Ballarten und Geschwindigkeiten.

•Kombinationsspiel: Verbinden Sie den Block mit nachfolgenden Angriffsschlägen.

•Drucktraining: Üben Sie unter Zeitdruck, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern.

Taktische Anwendung des Blockens

Das Blocken ist nicht nur eine defensive Technik, sondern kann auch als taktisches Mittel eingesetzt werden, um das Spiel zu kontrollieren und den Gegner unter Druck zu setzen.

Strategische Überlegungen

Kontrolle des Spieltempos

Der Block ermöglicht es, das Spieltempo zu kontrollieren. Während der Gegner mit hoher Geschwindigkeit angreift, kann ein gut platzierter Block das Tempo reduzieren und dem blockenden Spieler Zeit verschaffen, sich neu zu positionieren oder einen eigenen Angriff vorzubereiten.

Zwang zur Tischnähe

Tischtennis-World.de betont, dass „der Gegner gezwungen ist am Tisch zu bleiben“ [1]. Dies ist ein wichtiger taktischer Vorteil, da es dem Gegner die Möglichkeit nimmt, sich vom Tisch zu entfernen und von dort aus kraftvolle Topspins zu spielen.

Platzierungsspiel

Durch gezielte Platzierung der Blocks können verschiedene taktische Ziele erreicht werden:

•Kurze Blocks: Zwingen den Gegner nach vorne und können zu schwächeren Rückschlägen führen.

•Lange Blocks: Halten den Gegner in der Defensive und ermöglichen eigene Angriffschancen.

•Seitliche Platzierung: Zwingen den Gegner zu Laufarbeit und können Lücken in der Deckung schaffen.

Kombinationen mit anderen Schlagtechniken

Block-Topspin-Kombination

Eine häufige und effektive Kombination ist der Übergang vom Block zum eigenen Topspin. Nach einem erfolgreichen Block, der den Gegner unter Druck setzt, kann oft mit einem kraftvollen Topspin der Punkt gemacht werden.

Block-Flip-Kombination

Bei kurzen Rückschlägen nach einem Block kann ein Flip (kurzer, aggressiver Schlag über dem Tisch) eine überraschende und effektive Fortsetzung sein.

Variationen in der Blockqualität

Durch bewusste Variation zwischen passiven und aktiven Blocks kann der Spielrhythmus gestört und der Gegner zu Fehlern provoziert werden.

Häufige Fehler beim Blocken und deren Korrektur

Technische Fehler

Zu große Ausholbewegung

Problem: Viele Spieler, besonders Anfänger, holen beim Block zu weit aus, als würden sie einen Topspin spielen.

Korrektur: Die Bewegung sollte kompakt und kurz sein. Der Schläger wird dem Ball eher entgegengehalten als aktiv geschwungen.

Übung: Üben Sie das Blocken mit bewusst minimaler Armbewegung, fast nur durch Handgelenkeinsatz.

Falsche Schlägerstellung

Problem: Die Schlägerstellung wird nicht an die Rotation des ankommenden Balles angepasst.

Korrektur: Bei starkem Topspin den Schläger geschlossener halten, bei schwächerem Topspin kann er leicht geöffnet werden.

Übung: Lassen Sie sich Bälle mit unterschiedlicher Rotation zuspielen und konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Anpassung der Schlägerstellung.

Zu später Balltreffpunkt

Problem: Der Ball wird zu spät getroffen, wodurch die Kontrolle verloren geht.

Korrektur: Konzentration auf den frühen Treffpunkt in der aufsteigenden Phase des Balles.

Übung: Markieren Sie den idealen Treffpunkt visuell und üben Sie, den Ball immer an dieser Stelle zu treffen.

Taktische Fehler

Monotones Blockspiel

Problem: Immer die gleiche Art von Block zu spielen, macht das Spiel vorhersagbar.

Korrektur: Variieren Sie zwischen passiven und aktiven Blocks sowie in der Platzierung.

Übung: Setzen Sie sich bewusst das Ziel, in jedem Ballwechsel mindestens zwei verschiedene Blockarten zu spielen.

Fehlende Nachbereitung

Problem: Nach dem Block wird nicht schnell genug in die Grundstellung zurückgekehrt.

Korrektur: Bewusste Rückkehr in die Grundstellung nach jedem Block.

Übung: Üben Sie Block-Serien mit bewusster Betonung der Rückkehr zur Grundstellung.

Trainingstipps und Übungen

Grundlagentraining

Übung 1: Einfaches Blocken

Aufbau: Ein Spieler spielt moderate Topspins, der andere blockt. Ziel: Entwicklung des Ballgefühls und der Grundtechnik. Dauer: 10-15 Minuten Variation: Geschwindigkeit und Rotation allmählich steigern.

Übung 2: Platzierungsblocks

Aufbau: Topspin-Spieler spielt in die Rückhand, Block-Spieler variiert die Platzierung. Ziel: Kontrolle über die Ballrichtung entwickeln. Fokus: Abwechselnd kurz/lang und links/rechts blocken.

Übung 3: Passiv-Aktiv-Variation

Aufbau: Wie Übung 1, aber bewusste Variation zwischen passiven und aktiven Blocks. Ziel: Flexibilität in der Blockausführung entwickeln. Betonung: Unterschied zwischen den beiden Blockarten deutlich machen.

Fortgeschrittenes Training

Übung 4: Block-Topspin-Kombination

Aufbau: Nach 2-3 Blocks Übergang zum eigenen Topspin. Ziel: Entwicklung von Kombinationsspiel. Schwerpunkt: Timing für den Übergang vom Block zum Angriff.

Übung 5: Situationstraining

Aufbau: Verschiedene Angriffssituationen simulieren. Ziel: Anwendung der Blocktechnik unter spielnahen Bedingungen. Variationen: Unterschiedliche Ballgeschwindigkeiten, Rotationen und Platzierungen.

Übung 6: Drucktraining

Aufbau: Schnelle Ballwechsel mit hohem Tempo. Ziel: Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit. Fokus: Aufrechterhaltung der Technik unter Zeitdruck.

Spezialübungen für verschiedene Spielertypen

Für Angriffsspieler

Angriffsspieler sollten den Block als Übergangsschlag trainieren:

•Schwerpunkt: Schneller Übergang vom Block zum eigenen Angriff.

•Übungen: Block-Topspin-Kombinationen mit verschiedenen Platzierungen.

Für Defensivspieler

Defensivspieler können den Block als Hauptwaffe entwickeln:

•Schwerpunkt: Variation und Präzision im Blockspiel.

•Übungen: Lange Blockserien mit verschiedenen Platzierungen und Geschwindigkeiten.

Für Allroundspieler

Allroundspieler benötigen Flexibilität im Blockspiel:

•Schwerpunkt: Anpassungsfähigkeit an verschiedene Spielsituationen.

•Übungen: Situationstraining mit wechselnden Anforderungen.

Mentale Aspekte des Blockens

Geduld und Konzentration

Das Blocken erfordert hohe Konzentration und Geduld. Anders als beim Angriffsspiel, wo der Spieler aktiv den Punkt suchen kann, muss beim Blocken auf die Fehler des Gegners gewartet oder diese provoziert werden.

Entwicklung der mentalen Stärke

•Akzeptanz der defensiven Rolle: Verstehen, dass Blocken eine gleichwertige Spielweise ist.

•Konzentration auf jeden Ball: Jeder Block ist wichtig und kann spielentscheidend sein.

•Positive Einstellung: Blocken als Chance sehen, das Spiel zu kontrollieren.

Antizipation und Reaktion

Ballbeobachtung

Die Fähigkeit, die Eigenschaften des ankommenden Balles früh zu erkennen, ist entscheidend:

•Rotation: Frühe Erkennung der Ballrotation ermöglicht richtige Schlägerstellung.

•Geschwindigkeit: Anpassung der eigenen Bewegungsgeschwindigkeit.

•Flugbahn: Vorhersage des Aufsprungpunktes für optimale Positionierung.

Reaktionsschulung

•Übungen mit unvorhersagbaren Bällen: Training der spontanen Anpassungsfähigkeit.

•Videoanalyse: Studium der eigenen Reaktionsmuster und Verbesserungsmöglichkeiten.

•Mentales Training: Visualisierung verschiedener Spielsituationen.

Materialempfehlungen für effektives Blocken

Schlägerausstattung

Holz

Für das Blocken eignen sich Hölzer mit guter Kontrolle und moderater Geschwindigkeit:

•Allround-Hölzer: Bieten die beste Balance zwischen Kontrolle und Geschwindigkeit.

•Defensive Hölzer: Für Spieler, die hauptsächlich blocken, bieten maximale Kontrolle.

•Vermeidung: Sehr schnelle Offensiv-Hölzer erschweren die Kontrolle beim Blocken.

Beläge

Die Wahl der Beläge beeinflusst die Blockeigenschaften erheblich:

•Griffige Beläge: Ermöglichen bessere Kontrolle der gegnerischen Rotation.

•Mittlere Schwammstärke: 1,8-2,0 mm bieten gute Balance zwischen Kontrolle und Geschwindigkeit.

•Anti-Topspin-Beläge: Für spezialisierte Blockspieler, neutralisieren die gegnerische Rotation.

Trainingsausrüstung

Ballmaschine

Eine Ballmaschine kann beim Blocktraining sehr hilfreich sein:

•Konstante Bälle: Ermöglicht Konzentration auf die Technik.

•Variable Einstellungen: Verschiedene Geschwindigkeiten und Rotationen trainieren.

•Ausdauertraining: Lange Blockserien ohne Trainingspartner möglich.

Trainingspartner

Der ideale Trainingspartner für Blocktraining:

•Konstante Topspins: Kann gleichmäßige Topspins spielen.

•Variable Angriffe: Kann verschiedene Angriffsarten simulieren.

•Geduld: Versteht die Anforderungen des Blocktrainings.

Entwicklung der Blocktechnik über verschiedene Spielniveaus

Anfänger (TTR 800-1200)

Schwerpunkt: Grundlagen und Ballgefühl

•Ziele: Sichere Ballrückgabe, Grundstellung, einfache Schlägerstellung

•Übungen: Langsame Topspins blocken, Platzierung lernen

•Häufige Probleme: Zu große Bewegungen, falsche Körperhaltung

Fortgeschrittene (TTR 1200-1600)

Schwerpunkt: Variation und Kontrolle

•Ziele: Aktive und passive Blocks, Platzierungsvariationen

•Übungen: Verschiedene Rotationen, Kombinationsspiel

•Entwicklungsbereiche: Timing, Anpassungsfähigkeit

Leistungsspieler (TTR 1600+)

Schwerpunkt: Perfektion und taktische Anwendung

•Ziele: Blocks als Waffe, komplexe Kombinationen

•Übungen: Situationstraining, Drucktraining

•Fokus: Mentale Stärke, Spielintelligenz

Moderne Entwicklungen im Blockspiel

Einfluss des Plastikballs

Die Einführung des Plastikballs hat das Blockspiel beeinflusst:

•Weniger Rotation: Plastikbälle haben weniger Spin, was das Blocken teilweise erleichtert.

•Andere Flugkurve: Anpassung der Technik an veränderte Balleigenschaften notwendig.

•Neue Taktiken: Entwicklung angepasster Blockstrategien.

Internationale Trends

Beobachtungen aus dem Weltklasse-Tischtennis:

•Aktiveres Blockspiel: Trend zu mehr aktiven Blocks statt passiver Verteidigung.

•Frühere Balltreffpunkte: Noch früheres Timing für maximale Kontrolle.

•Kombinationsspiel: Integration des Blocks in komplexe taktische Systeme.

Zusammenfassung

Das Blocken im Tischtennis ist eine fundamentale Technik, die weit mehr als nur passive Verteidigung darstellt. Eine effektive Blockausführung erfordert:

Technische Grundlagen

•Korrekte Grundstellung: Stabile, flexible Basis für alle Blockbewegungen

•Früher Balltreffpunkt: In der aufsteigenden Phase für maximale Kontrolle

•Angepasste Schlägerstellung: Je nach Rotation und Geschwindigkeit des ankommenden Balles

•Kompakte Bewegung: Kurze, kontrollierte Bewegungen ohne große Ausholphasen

Taktische Anwendung

•Tempokontrolle: Möglichkeit, das Spieltempo zu beeinflussen

•Platzierungsspiel: Gezielte Ballplatzierung zur Schwächung des Gegners

•Kombinationsmöglichkeiten: Integration in komplexe Spielzüge

•Psychologischer Druck: Zwang für den Gegner, am Tisch zu bleiben

Trainingsaspekte

•Systematischer Aufbau: Von einfachen zu komplexen Übungen

•Variation: Training verschiedener Blockarten und Situationen

•Mentale Komponente: Entwicklung von Geduld und Konzentration

•Kontinuierliche Anpassung: Berücksichtigung moderner Entwicklungen

Entwicklungsperspektiven

Das Blockspiel entwickelt sich kontinuierlich weiter. Moderne Spieler nutzen den Block zunehmend als aktive Waffe und nicht nur als defensive Notlösung. Die Integration von aktiven Blocks in das Angriffsspiel und die Entwicklung neuer Kombinationen zeigen, dass das Blocken auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des Tischtennis bleiben wird.

Für Spieler aller Niveaus gilt: Eine solide Blocktechnik ist die Grundlage für erfolgreiches Tischtennis. Sie ermöglicht nicht nur die Verteidigung gegen starke Angriffe, sondern eröffnet auch neue taktische Möglichkeiten und kann zum entscheidenden Faktor in wichtigen Spielsituationen werden.

Die kontinuierliche Verbesserung der Blocktechnik durch gezieltes Training, mentale Stärke und taktisches Verständnis wird jedem Tischtennisspieler helfen, sein Spiel auf das nächste Level zu bringen.

Quellenverzeichnis

[1] Tischtennis-World.de: Schlagarten und Schlagtechniken. URL: https://www.tischtennis-world.de/schlagarten

[2] Deutscher Tischtennis-Bund: Tischtennis-Basics. URL: https://www.tischtennis.de/mein-sport/spielen/tischtennis-basics.html

[3] Konterball.de: Tischtennis Vorhand Konter – Technik Erklärung, Tipps und Übungen. URL: https://konterball.de/vorhand-konter-technik/

[4] myTischtennis.de: Aktiv statt passiv blocken: Der Rückhand-Spin-Block. URL:



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