💣 Blutige Dividenden: Wie viel verdienen die größten Waffenhersteller – und wer kassiert mit?

Während auf der Welt Kriege toben, Menschen ihre Heimat verlieren und ganze Städte in Schutt und Asche gelegt werden, klingeln bei den größten Rüstungsunternehmen die Kassen. Die Profite sind astronomisch – und sie steigen von Jahr zu Jahr. In diesem Artikel schauen wir genau hin: Wie hoch sind die Gewinne der bedeutendsten Waffenhersteller? Wer sind die Aktionäre – und welche Verantwortung tragen sie?


Düstere Darstellung von Militär und wirtschaftlichem Gewinn mit Waffen und Finanzsymbolen.
Militärische Symbole und finanzielle Gewinne verschmelzen in einer düsteren Darstellung wirtschaftlicher Realitäten.


🔝 Die größten Waffenproduzenten der Welt


Die Waffenindustrie ist hochkonzentriert: Wenige multinationale Konzerne dominieren den globalen Markt. Laut dem renommierten Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) zählen folgende Unternehmen zu den zehn umsatzstärksten Waffenherstellern (2023/24):

  1. Lockheed Martin (USA)
  2. RTX Corporation (vormals Raytheon Technologies, USA)
  3. Northrop Grumman (USA)
  4. Boeing Defense (USA)
  5. BAE Systems (UK)
  6. General Dynamics (USA)
  7. Thales Group (Frankreich)
  8. Leonardo (Italien)
  9. Airbus Defence (EU)
  10. NORINCO (China)

Allein diese zehn Konzerne setzten 2023 zusammen über 300 Milliarden US-Dollar mit Rüstungsgütern um.


📈 Kriegswirtschaft boomt: Die Gewinne explodieren


Während die meisten Industrien mit Unsicherheit und Rezession kämpfen, erlebt die Rüstungsbranche einen goldenen Aufschwung – angefeuert durch den Krieg in der Ukraine, Spannungen zwischen China und Taiwan, den Nahostkonflikt und massive Aufrüstungsprogramme westlicher Staaten.

Hier ein Überblick über die Reingewinne (net profit) einiger führender Unternehmen im Rüstungsbereich (Stand: Geschäftsjahr 2023):

UnternehmenGewinn (2023)Kommentar
Lockheed Martin9,1 Mrd. USDProfitabelstes Rüstungsunternehmen der Welt
RTX (Raytheon)6,6 Mrd. USDU.a. Hersteller von Patriot-Systemen
Northrop Grumman3,2 Mrd. USDFührend bei Drohnen, Raketen, Satelliten
BAE Systems2,5 Mrd. GBPHauptlieferant der britischen Armee
General Dynamics3,4 Mrd. USDHersteller von Panzern und U-Booten


Diese Zahlen beziehen sich auf das gesamte Unternehmen – oft stammen mehr als 80 % des Umsatzes aus militärischen Produkten.

💡 Moralische Leere hinter Milliardengewinnen


Diese Gewinne entstehen nicht im Vakuum – sie sind direkte Folge von Leid, Zerstörung und Tod. Jedes verkaufte Raketensystem, jeder Kampfjet, jede Panzerlieferung bedeutet oft: ein neuer Schauplatz der Gewalt.

Staaten wie die USA, Großbritannien, Deutschland oder Frankreich betonen ihre Werte – Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit. Doch gleichzeitig exportieren sie Waffen in Spannungsgebiete, rüsten autoritäre Regime auf und fördern so indirekt Konflikte.

Die Profiteure? Internationale Großinvestoren, Pensionsfonds, Banken – und manchmal auch du und ich.

📊 Wer kassiert die Kriegsdividende?


Die großen Waffenhersteller sind börsennotierte Unternehmen. Ihre Aktien sind in Indizes wie dem S&P 500 oder MSCI World enthalten – und damit in fast jedem ETF oder Rentenfonds vertreten. Der Gewinn wird in Form von Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet. Und die Rendite ist lukrativ.

Beispiel: Lockheed Martin

  • Dividende 2024: rund 12 USD pro Aktie
  • Dividendenrendite: ca. 2,8 %
  • Steigende Kurse durch geopolitische Spannungen

Die größten Aktionäre sind:


InstitutionAnteil an Lockheed Martin (ca.)
Vanguard Group8,5 %
BlackRock7,5 %
State Street4,3 %
Pensionsfondsmehrere Prozent weltweit
Private AnlegerMillionen weltweit


Diese Großinvestoren sind auch in anderen Waffenfirmen investiert – oft massiv. Ihre schiere Größe (BlackRock verwaltet über 10 Billionen USD) bedeutet: Sie haben immensen Einfluss auf das Verhalten der Unternehmen, nehmen ihn aber kaum wahr.

⚠️ Die ethische Blackbox der Finanzwelt

Was sagt ein typischer Anleger, wenn man ihn darauf anspricht?
„Ich investiere doch nur in einen ETF – da ist alles Mögliche drin.“

Und genau hier liegt das Problem: Die Finanzindustrie entkoppelt Investition von Verantwortung. Die Rüstungsbranche ist eingebettet in dieselben Investmentstrukturen wie Tech, Pharma oder erneuerbare Energien. Kaum jemand überprüft, ob das eigene Portfolio auch Anteile an Firmen enthält, deren Produkte weltweit Leid verursachen.

„Krieg lohnt sich. Zumindest für die Börse.“ – So zynisch, so wahr.

🌍 Deutschland: Zwischen Moral und Milliardendeals

Auch deutsche Rüstungskonzerne verdienen kräftig mit. Allen voran:

  • Rheinmetall (Hersteller von Leopard-Panzern, Munition)
  • Hensoldt (Radartechnik, Sensorik)
  • Diehl Defence (Lenkwaffen)
  • Airbus Defence and Space

Rheinmetall verzeichnete 2024 einen Rekordgewinn von über 1,9 Mrd. Euro, mehr als doppelt so viel wie im Jahr vor Kriegsbeginn in der Ukraine.

Zugleich genehmigte die Bundesregierung 2023 Rüstungsexporte im Wert von über 12 Milliarden Euro – ein historischer Höchststand. Politisch gerechtfertigt als „Solidarität“ oder „Sicherheitspolitik“, wirtschaftlich ein gefundenes Fressen für Investoren.

🧠 Verantwortungslosigkeit als System

Dass Krieg profitabel ist, wussten schon die antiken Imperien. Doch heute läuft die Maschinerie automatisiert, legal und abgesichert durch Verträge und Subventionen.

Einige der systemischen Probleme:

  • Staatsaufträge ohne Transparenz: Viele Deals sind geheim oder nur teilweise öffentlich.
  • Öffentliche Fördermittel: Forschung & Entwicklung militärischer Technologien werden oft vom Steuerzahler getragen.
  • Keine ethische Kennzeichnungspflicht: ETFs oder Fonds müssen nicht kennzeichnen, ob sie Rüstungsunternehmen enthalten.
  • Politik und Industrie sind oft eng verwoben: In vielen Ländern wechseln Politiker in die Führungsetagen der Waffenindustrie (Drehtürprinzip).

🔍 Was tun?

1. Transparenz fordern

Börsennotierte Rüstungsunternehmen müssen klar kennzeichnen, wie viel ihres Umsatzes aus militärischen Produkten stammt. Auch Investmentprodukte sollten dies offenlegen müssen.

2. Geld bewusst investieren

Es gibt mittlerweile nachhaltige ETFs und Fonds, die Rüstungsunternehmen kategorisch ausschließen. Kriterien wie ESG (Environment, Social, Governance) helfen, gezielt zu investieren – doch Vorsicht: Nicht jeder „grüne“ Fonds ist auch wirklich waffenfrei.

3. Politischen Druck erhöhen

Die Politik entscheidet über Waffenexporte. Eine informierte Öffentlichkeit kann Druck ausüben – etwa durch Petitionen, NGO-Kampagnen oder Wählerverhalten.

4. Medien und Bildung stärken

Die Rüstungsindustrie ist komplex und undurchsichtig. Eine mündige Gesellschaft braucht Zugang zu kritischen Informationen – und den Willen, sich damit auseinanderzusetzen.

🧨 Fazit: Krieg ist kein Naturereignis – sondern ein Geschäftsmodell.

Die Gewinne der größten Waffenhersteller zeigen uns die hässliche Wahrheit: Krieg ist lukrativ. Und das System, das diesen Reichtum ermöglicht, ist tief verankert in unseren wirtschaftlichen und politischen Strukturen.

Es ist einfach, über Frieden zu sprechen – aber solange Rüstungsgüter als „Investitionschance“ betrachtet werden, sind Friedensbekenntnisse hohl. Jeder Cent, der in diese Industrie fließt, ist eine Entscheidung gegen eine friedlichere Welt.

Die Waffenindustrie verdient am Tod. Ihre Aktionäre profitieren vom Leid anderer. Und es liegt an uns – als Anleger, Wähler, Bürger –, diesem System etwas entgegenzusetzen.



Infografiken folgen:

Hier sind drei Infografiken, die du für deinen kritischen Blogartikel verwenden kannst:

  1. Gewinne der größten Rüstungsunternehmen (2023)
    → Zeigt, wie hoch die Jahresgewinne führender Waffenhersteller sind.
  2. Aktionärsstruktur von Lockheed Martin (2024)
    → Veranschaulicht, wie stark Großinvestoren wie Vanguard und BlackRock an Rüstungsgewinnen beteiligt sind.
  3. Deutsche Rüstungsexporte (2019–2023)
    → Macht deutlich, wie stark Deutschland seine Waffenexporte in den letzten Jahren gesteigert hat.

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